Andacht zum Karfreitag
von Vikar Jonas Zanke, Ponitz
Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung.
So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!
Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.
2. Korinther 5, 19-21
Schon Paulus hatte Schwierigkeiten, wenn er andere Menschen über einen längeren Zeitraum nicht sah. Besonders die Gemeinde in Korinth machte es ihm schwer. Kaum hat er sie nach ihrer Gründung verlassen, stritten und spalteten sie sich untereinander. Sie zweifelten an dem, was er ihnen gesagt hatte und suchten sich andere, charismatischere Anführer.
Paulus aber blieb hartnäckig. Er wollte seine Gemeinde nicht aufgeben. Doch er konnte nicht so schnell nach Korinth gehen. Reisen waren eine langwierige Angelegenheit. Er schrieb, wie so häufig, Briefe.
Keine Videokonferenz, kein Telefonat. Aus der Ferne musste er sie überzeugen.
Auch wir erleben momentan, wie sich Ferne anfühlen kann. Obwohl die räumliche Entfernung teilweise nicht so groß ist, kommt uns vieles weit weg vor. Zum Glück können wir uns im Gegensatz zu Paulus wenigstens anrufen oder auf dem Bildschirm sehen. Doch ein richtiger Ersatz ist das nicht.
Fern erscheinen uns gemeinsame Treffen, Gottesdienste oder einfach der ganz normale Alltag. Uns wird bewusst, wie wenig selbstverständlich manche Dinge sind. Innerhalb kurzer Zeit ist die Welt plötzlich eine
ganz andere.
Die Jünger Jesu stehen am Karfreitag vor dem Nichts. Der Mensch, den sie für den Messias halten - er stirbt qualvoll am Kreuz. Wie geht es weiter? Sie wissen es nicht. Sie verstehen es nicht. Alles, woran sie bisher glaubten, wird infrage gestellt. Aber dabei blieb es nicht. Und dabei bleibt es nicht. An diesem Tag wird Gott in der Schwäche offenbar - am Kreuz. In dem Moment, in dem Gott am weitesten entfernt scheint, zeigt er sich am deutlichsten. Die Jünger brauchten eine Weile, bis sie verstanden, was sich dort ereignet hat und was es für sie bedeutet.
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Do 26. Dez 2024
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mit Joachim Schäfer (Trompete) und Matthias Eisenberg (Orgel) - Friedenskirche Ponitz
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