Andacht I Sonntag Jubilate I Haelbach
Dr. Andreas Auge, Lektor
Sonntag Jubilate I Haselbach, 03.05.2020 I
Liebe Gemeindeglieder der Kirchengemeinde Haselbach – Rückersdorf,
liebe Fastengemeinde,
In der Kirchengemeinde Haselbach – Rückersdorf finden seit dem 14.03.2020 keinerlei Veranstaltungen mehr statt. Die Entscheidung, alle Veranstaltungen ausfallen zu lassen, ist schweren Herzens und zum gesundheitlichen Allgemeinwohl getroffen worden.
Ganz bestimmt habt Ihr / Sie es im Radio gehört oder in der Zeitung gelesen. Wir können die Kirchentüren wieder öffnen und Gottesdienste feiern. Aber die Feier von Gottesdiensten kann verantwortlich nur geschehen, wenn die Bestimmungen zur Eindämmung des Infektionsrisikos eingehalten werden. Das heißt: Begrenzte Teilnehmerzahl, Sicherheitsabstand, Mundschutz, keine Lieder, Anwesenheitslisten, Händedesinfektion vor dem Betreten der Kirche, usw.
Aufmerksam beobachten wir die Entwicklung in der Corona Krise. Die Zahlen im Landkreis Greiz sind besorgniserregend und im Moment ist uns das Virus hier „so nah wie nie“.
Der Gemeindekirchenrat der der Ev.- Luth. Kirchengemeinde Haselbach – Rückersdorf hat deshalb beschlossen, die Kirchen (Haselbach und Rückersdorf) für „normale“ Gottesdienste bis zum 05.06.2020 nicht zu öffnen. Das strenge Hygiene- und Desinfektionsregime kann von uns nicht eingehalten werden.
Die aus dem Beschluss resultierenden Einschränkungen im kirchlichen Leben empfinden wir als schmerzhaft, gleichzeitig aber nach wie vor als unausweichlich.
1. Wir wollen niemand an der Kirchentür wegschicken, wenn mehr als 30 Gottesdienstbesucher*innen kommen.
2. Die Kirche in Haselbach ist zu klein für 30 Gottesdienstbesucher*innen – die Hygienevorschriften können nicht eingehalten werden.
3. 80% der Gottesdienstbesucher*innen gehören, aufgrund ihres Alters und der Vorerkrankungen zur Risikogruppe. Wenn wir die Kirchen, zum jetzigen Zeitpunkt, wieder für Gottesdienste öffnen, werden genau diese Menschen kommen, weil sie den Gottesdienst vermissen. Diese Gottesdienstbesucher*innen vertrauen uns ganz besonders. Sie fühlen sich in der Kirche sicher und geborgen und nicht in „Gefahr“. Nach unserer Meinung können wir eine Sicherheit im Moment nicht garantieren.
4. Vor und nach dem Gottesdienst stehen die Besucher*innen längere Zeit in kleinen und größeren Gruppen – erzählen, lachen, sind sich nahe. Auch das macht den Gottesdienst aus, birgt aber gleichzeitig die größte Gefahr. Ebenfalls das Singen im Gottesdienst.
5. Die Einhaltung der Abstandsregelung von mindestens 1,5 m Abstand zu anderen Personen sowie ein verstärktes Reinigungs- und Desinfektionsregime kann in keiner unserer Kirchen bewerkstelligt werden. Ein Händewaschen zum Beispiel ist nicht möglich.
Somit ist eine „möglichst weitgehende Vermeidung von Schmierinfektionen über Vehikel und Gegenstände“ nicht zu garantieren.
Unser Motto in den vergangenen Wochen war: „Wir bleiben in Verbindung“ und so wollen wir es auch weiterhin halten.
Weiterhin wird es von uns jeden Sonntag eine Andacht in schriftlicher Form und einen Podcast zum Nachhören geben.
Mit vielen Gemeindegliedern waren wir telefonisch und per Email in Kontakt. Das soll auch weiterhin so bleiben.
In den Kirchengemeinden Rückersdorf und Haselbach werden wir auch weiterhin jeden Sonntag um 10:00 Uhr die Glocken läuten lassen und laden damit zum Gebet ein. Andachtsbriefe liegen aus.
Die Kirchengemeinde Ronneburg lädt jeden Donnerstag um 19:00 Uhr zum musikalischen Abendgebet in die Marienkirche Ronneburg ein.
An allen Sonntagen im Mai (03.05./10.05./17.05./24.05/31.05.2020) wird um 10:00 Uhr in der Marienkirche Ronneburg eine Gottesdienstliche Andacht gehalten.
Es bleibt der Schmerz, dass wir keinen Gottesdienst feiern können. Dazu gibt es, aus unserer Sicht, leider keine Alternativen, wenn wir die Ausbreitung des Virus verlangsamen wollen.
Trotz der schwierigen Situation werden wir uns auch in Zukunft einiges einfallen lassen und bitten um Verständnis für unsere Entscheidung.
Die Andacht für diesen Sonntag hat Lektor Dr. Andreas Auge verfasst – vielen Dank. Sie wurde am 01.05.2020 in der Kirche in Haselbach aufgenommen. Für die Aufnahme und den Podcast danken wir Hagen Herold aus Linda. Für die musikalische Ausgestaltung danken wir
Dr. Andreas Auge und Cornelia Weisser.
Herzliche Grüße und Segenswünsche
Im Namen des Gemeindekirchenrates
Grit Weidner
Andacht I Sonntag Jubilate I
Dr. Andreas Auge, Lektor
Wochenspruch:
„Ist jemand in CHRISTUS, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden“ 2. Korinther 5, 1
Ein richtiger Grund zum JUBILIEREN, JAUCHZEN,
ausgelassenem FRÖHLICH SEIN !
Und genauso heißt unser Sonntag, mitten in der österlichen Zeit: JUBILATE – Jauchzet GOTT alle Lande (Psalm 66,1)
also auch wir hier „dürfen das“ in Haselbach, Rückersdorf, im Altenburger Land in Ostthüringen. Und das wollen wir auch tun:
Im Namen des dreieinigen Gottes
Psalm 148 für den heutigen Tag, übertragen von Peter Spangenberg:
Sterne kommen ins klingen – Halleluja! Lobet im Himmel den HERRN
Es ist wunderbar, dass alle Stimmen um GOTT herum sich zusammenfinden
zu einem strahlenden Gesang.
Selbst GOTT singt mit denn wo SEINE Engel singen, ist ER selbst da.
Sonne und Mond stimmen ein und die unzähligen Sterne kommen ins Klingen.
Die Klänge der Winde singen ihr Lied für GOTT, und das Tosen der Meere wird zum dankbaren Gesang.
ALLES DANKT GOTT FÜR DAS LEBEN, dass ER so prächtig gefügt hat.
Wale sprühen ihre Wassermusik, und Delphine tanzen zur Harfe des Windes.
Das Feuer springt hoch im Rhythmus seiner Bestimmung.
Schneeflocken gondeln zur Erde wie kleine Tänzer.
Der Nebel webt sich durchs Land in leiser Melodie.
Sturm peitscht über die Erde in wilden Paukenschlägen.
Regenwurm und Maulwurf, Hase, Fuchs und Reh,
Zaunkönig und Keiler, Buschbock und Silberreiher:
SIE ALLE LOBEN DEN SCHÖPFER,
wenn sie nach ihrer Bestimmung leben.
Ihr Menschen, ihr Großen, ihr Kleinen: LEBT NACH DER BESTIMMUNG,
DIE EUER LEBEN VON GOTT HAT,
dann wird das Leben dankbar, voll Musik und Erfüllung und GOTT freut sich.
Ihr Lieben,
die ihr das jetzt hört oder lest!
Ihr habt sie gespürt, die SEHNSUCHT, diese Sehnsucht nach Gemeinschaft, einem Verbunden sein, ganz dichtem Miteinander!
Es scheint so, als würden wir das brauchen! Brauchen, zum erfüllten Leben!
Und Nichts, nichts konnte diese Sehnsucht dauerhaft stillen (keine Schokolade, Fernsehfilme, Bücher, einsame Spaziergänge, systemrelevantes Arbeiten, usw. ...)
So rein zufällig (ich sag ja immer: was GOTT uns zufallen lässt) handelt unser Evangelium heute auch vom: ZUSAMMENSEIN - mehr noch – vom VERBUNDENSEIN - vom innigen Verbunden sein.
Im Johannes-Evangelium Kap. 15, 1-8 steht:
Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Winzer. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt.
Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe.
Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch.
Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt,
so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht;
denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.
Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer und sie verbrennen. Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt:
Ihr werdet es erhalten.
Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.
Amen
Was sagt JESUS uns: ICH BIN der Weinstock und ihr die Reben und Bleibt in mir,
dann bleibe ich in euch. Was für eine herrliche Vorstellung: Der König der Könige, der Höchste lädt’ uns ein: „in IHM“ zu sein und „ER will dann in uns sein“ und dann wird, nein, es ist(!) dann alles gut.
In der Epistel zum heutigen Sonntag JUBILATE ist in Apostelgeschichte 17, 22 – 34 aufgeschrieben. Paulus sagt in Vers 27/28: „... fürwahr, ER (unser GOTT) ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Denn in IHM leben, weben und sind wir; ...“
Sie haben doch fast alle eine Armbanduhr, nehmen Sie doch mal die Uhr ab und stellen Sie sich vor, Sie wären die Uhr und Ihre rechte Hand wäre JESUS und nun machen Sie Ihre Uhr, ganz klein (bitte nicht deswegen auseinandernehmen ?) und umschließen mit ihrer rechten Hand die Uhr. Nehmen Sie Ihre linke Hand, die ist jetzt mal GOTT und legen sie sie noch darum!
Und JESUS ist in GOTT und GOTT in JESUS - Sie selbst mitten drin in JESUS und GOTT
Und wenn Sie nach der Uhrzeit schauen oder wenn Sie oder Ihr Herz sich wieder einmal fürchtet oder, oder, oder…bitte denken Sie doch einfach dran: „ER in mir und ich in IHM“
innig verbunden, geborgen, verwoben mit dem HÖCHSTEN.
Da ist nur Frieden und Freude und nichts anderes. Amen
Gebet:
VATER unser im Himmel…
Segen:
Der GOTT JESU CHRISTI, unseres HERRN, der VATER der HERRLICHKEIT,
gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit ihr IHN erkennt.
ER erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch IHN berufen seid, welchen Reichtum die Herrlichkeit SEINES Erbes den Heiligen schenkt und wie überragend groß seine Macht sich an uns, den Gläubigen, erweist durch das Wirken
SEINER Kraft und Stärke.
Amen
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Kirchenkreis
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Altenburger Kantorei (Leitung: Johann Friedrich Röpke) - Brüderkirche Altenburg
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mit Joachim Schäfer (Trompete) und Matthias Eisenberg (Orgel) - Friedenskirche Ponitz
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